Als die erste Auflage dieses Buches 1992 erschien, fand es sowohl einen Absatz als auch eine Hochschätzung, die mich überraschten. Selbst hatte ich eher damit gerechnet, gewisse Kritik dafür zu bekommen, dass ich es wagte, über die Prinzipien und die Philosophie von Aikido zu spekulieren - wir haben in dieser Hinsicht eine Tendenz, alles, was nicht aus den ursprünglichen Quellen kommt, als loses Geschwätz, nahezu als Lästerung abzutun. Auf diese Weise können wir in unserer Demut so weit gehen, dass wir nahezu von ihr erstickt werden. Ich will eher glauben, dass es höchste Zeit für uns ist, die wir diese verwirrende Kampfkunst

Stefan Stenudd, Malmö c. 1994. Foto: Ulf Lundquist.

lernen, dass wir - selbst wenn wir Westler sind - es wagen zu experimentieren, zu erneuern und ohne Stammeln zu erörtern, auch Aspekte, in denen wir nicht behaupten können, ein sicheres Wissen zu haben. Nur auf diese Weise kann Aikido sowohl am Leben gehalten werden als auch wachsen und sich entwickeln, so dass auch die Proselyten der Zukunft in Erstaunen gesetzt werden und sofort feststellen, dass man dieser Sache eine Lebenszeit widmen kann, ohne ihr überdrüssig zu werden.

Solchen Mut bei Aikidoausübern jeder Art zu wecken, dazu wird dieses Buch meiner Hoffnung nach beitragen.

In die neue Auflage wurden mehr Fotografien eingefügt, ebenso einige neue Textabschnitte und Komplettierungen vor allem der Geschichtsschreibung, was die Jahre seit 1992 betrifft. Außerdem habe ich mich mit der ständigen Kleinlichkeit des Autors nicht davon zurückhalten können, die Sprache ein wenig zu putzen. Im Wesentlichen ist doch der Inhalt des Buchs derselbe. Schneller geht die Entwicklung im Aikido nicht, scheint es, als dass ich nun feststelle, dass ich nach weiteren sechs Jahren Training ziemlich genau dasselbe über die Prinzipien und Grundlagen des Aikido denke - und ja, ich bin ebenso hilflos verzaubert.